tag:blogger.com,1999:blog-3052517628261085312.post8976302838932384161..comments2024-03-28T09:11:49.038+01:00Comments on Gerhards Tango-Report: Liebes Tagebuch… 34Gerhard Riedlhttp://www.blogger.com/profile/13208517252636441867noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-3052517628261085312.post-12564460170187597392017-04-04T22:56:57.857+02:002017-04-04T22:56:57.857+02:00Lieber Robert,
ich kenne genügend gute Tänzerinne...Lieber Robert,<br /><br />ich kenne genügend gute Tänzerinnen, die sich freuen, einem Anfänger helfen zu dürfen – noch mehr, wenn er sich wirklich bemüht und nett ist. Mein genereller Vorschlag ist der gleiche wie bei beim anderen Geschlecht: mit einer erfahrenen Tanguera üben – notfalls halt gegen Bezahlung als Privatstunde.<br /><br />Ich kann Deine Argumente bezüglich „Regeln“ schon verstehen. Dennoch: Es gibt zwar viele Bereiche, da sind Gesetze absolut erforderlich (Straßenverkehr, Strafrecht, Steuern etc.). Und in der Schule geht es (auch) um das Erreichen einer Qualifikation für das spätere Berufsleben und andere „ernsthafte“ Fähigkeiten. Und wenn einer Berufstänzer werden will, gilt Ähnliches.<br /><br />Aber für ein Freizeitvergnügen? Wollen wir jetzt auch noch Gesetzmäßigkeiten fürs Küssen (oder Nase bohren) aufstellen?<br /><br />Sicher gibt es für den Paartanz Regeln, die sinnvoll sind: Balance, Belastung, Achse, Muskelspannung, Umarmung etc. Die lernt man aber nicht durch dreimal Abschreiben, sondern durch das Erspüren. Und die Grundbewegungen auch.<br /><br />Was Tanzschüler aber überhaupt nicht brauchen, ist gerade das, was man ihnen gemeinhin beibringt: Abspulen von Schrittkombinationen, die Mär vom Führen und Folgen – und neuerdings noch den ganzen Tanzspur- und Cabeceo-Müll.<br /><br />Gruß<br />GerhardGerhard Riedlhttps://www.blogger.com/profile/13208517252636441867noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3052517628261085312.post-43292845844565985392017-04-04T12:05:52.265+02:002017-04-04T12:05:52.265+02:00Hi Gerhard,
Die Problematik um die "Wichtigk...Hi Gerhard,<br /><br />Die Problematik um die "Wichtigkeit" von Figuren ist ja ein "Dauerbrenner".<br /><br />Ich habs mal einem Bekannten sinngemäss so erklärt: Damit es der Frau gefällt musst du musikalisch tanzen. Figuren brauchst du nur, damits dir selber gefällt (im Wesentlichen um dem dummen Gefühl "ich kann gar nichts und mach immer nur das Gleiche, das ist langweilig" zu entgehen. ;-) )<br /><br />Das andere ist (meine Meinung): Regeln sind gut und wichtig genauso lange, bis man weiss was man tut, wenn man die Regeln durchbricht.<br /><br />Ich weiss nicht, ob das ein typisch deutsches Problem ist, aber irgendwie gibts auf der einen Seite die Haltung, dass die Regeln wichtig sind und exakt einzuhalten sind, selbst wenn man schon über die Regeln hinausgewachsen ist. Z.b. beim "Tradi-Tango" (das weisst selber ..), aber z.B. auch im Strassenverkehr, wo man z.B. eine Strafe zahlen muss, wenn man nachts über ne rote Ampel fährt, auch wenn man absolut alleine auf der Strasse ist (bis auf die Polizei, die im Dunkeln lauert), nur weil man so "böse" war, eine Regel (absolut folgenlos für alle anderen Verkehrsteilnehmer!) zu übertreten.<br /><br />Und dann gibts die anderen Gebiete, wo man glaubt, dass das geführte Lernen (anhand von Regeln) doch nur sinnlos und nutzloser Balast wäre. Letzteres sehe ich z.B. in der Schule, wo schon Grundschüler kaum dass sie die Buchstaben gelernt haben, schon "nach Gefühl" schreiben sollen (und die Rechtschreibung erst später kommt), wo Üben und Erarbeiten von Grundwissen vernachlässigt werden, und man glaubt dass nur "Kompetenzen" wichtig sind. Oder auch wenn jemand beim Lernen eines Instruments glaubt, dass er lange Soli improvisieren kann, sobald er ein paar Töne aus der Tonleiter kennt (in der Falle war ich ... ;-) )<br /><br />Es scheint recht schwierig sein, den Übergang zwischen diesen beiden Zuständen zu schaffen.<br />Die einen bleiben "ewig" im "Regeln gehorsam beachten"-Zustand und die anderen wollen zu früh schon in den "Regeln sind nutzlos"-Zustand wechseln.<br />Das in die richtigen Bahnen zu lenken ist aber auch für (Tanz-)Lehrer oder Eltern schwierig ...<br /><br />Ach ja zum Elend: der dritte Teil "Mit wem sollen die Männer denn tanzen lernen?" wird mMn. leider viel zu wenig beachtet. Die müssen halt selber schauen wie sie zurecht kommen, nicht wahr? Dass dann viele Männer den "Notausgang" wählen, also kund tun "Tanzen mag ich nicht, das ist öde, tu ich nie mehr wieder", ist doch nur allzu verständlich (für mich jedenfalls). Grade wenn dann auch noch die eigene Frau dazukommt und ihn belehren will, was er alles falsch macht(!), obwohl sie selber vielleicht nur nen Tick besser tanzt als er.<br />Als Anfängermann hast es auch noch besonders schwer: einerseits musst du riseige Hürden überwinden um trotz deiner Ängste, Bedenken und fehlendem Vertrauen in die eigenen Tanzkünste selber aufzufordern, andererseits gibts dann auch noch Tänzerinnen, die sich mit Anfängern nur ungern abgeben ...<br /><br />(Ich könnt jetzt noch was zu meinem eigenen Tanzwerdegang erzählen, aber das wär mir zu privat für hier in der Öffentlichkeit)<br /><br />Ciao, RobertRobert Wachingernoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3052517628261085312.post-40867464691540934712017-04-04T10:10:56.483+02:002017-04-04T10:10:56.483+02:00Lieber Robert,
ich konnte es wirklich kaum glaube...Lieber Robert,<br /><br />ich konnte es wirklich kaum glauben: Wenn man bei YouTube nach „Tanzschul-Übungsabend“, „Tanzparty“ etc. sucht, gibt es fast kein Material, welches Schüler beim freien Tanzen zeigt – und das wäre doch das beste Kriterium, um die Qualität des Unterrichts beurteilen zu können. Bei Tangoschulen ist es kaum anders: Fast immer werden nur die Lehrer gezeigt, die eine „Figur“ vormachen.<br /><br />Man ist sich also wohl durchaus des Elends, das man da produziert, bewusst!<br /><br />Des Elends zweiter Teil: „Mit wem sollen die Frauen tanzen lernen?“ Natürlich mit ihren Gatten, auch wenn’s die ebenso wenig können und eigentlich gar keine Lust haben… Eine unausrottbare Illusion!<br /><br />Mit den „Figuren“ hast natürlich recht. Sicherlich braucht gerade der „Führende“ etliche Bewegungsoptionen. Die Frage ist halt, wie man die am besten lernt. Nach fünf Jahrzehnten Tanz sage ich inzwischen: Am besten im 1:1-Kontakt – ob man nun privat miteinander übt bzw. auf einer Practica oder Einzelstunden nimmt. Ein Anfänger muss spüren, wie sich etwas gut getanzt anfühlt. Volllabern bringt genau nichts, Vorzeigen nur wenig.<br /><br />Hinsichtlich der „festen Regeln“ bin ich sehr skeptisch. Die sind ja genau die Basis des momentanen Tanzunterrichts und führen zu Katastrophen wie auf dem Video. So erreicht man die „Tanzreife“ nie.<br /><br />Beste Grüße und danke für Deinen Kommentar!<br />GerhardGerhard Riedlhttps://www.blogger.com/profile/13208517252636441867noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3052517628261085312.post-69032723731394104682017-04-04T09:11:03.269+02:002017-04-04T09:11:03.269+02:00Hi Gerhard, mit wem sollen die Frauen tanzen lerne...Hi Gerhard, mit wem sollen die Frauen tanzen lernen, wenn nicht mit den "untreuen" Männern, die alleine zum Tango gehen?<br />Das Figurenproblem gibts aber doch bei allen Tänzen: der Mann (der führt) muss auf Musik und Umgebung mit Bewegungsvorschlägen aufwarten können und die Frau (die "folgt") muss diese Vorschläge annehmen und umsetzen können. Da ist es gut (insbesondere für den Mann) wenn sein Repertoire nicht allzu beschränkt ist. Das Problem hier ist doch nur das "Tanzschuldilemma", eine "feste Figur" immer auch bis zum bitteren Ende durchquälen zu müssen. Oder? Nebenbei: ich glaube, dass man, um deine Ansichten akzeptieren zu können, selber schon eine gewisse "Tanzreife" haben muss. Für Anfänger sind feste Regeln gut und sinnvoll.<br />Dein "Fahrschulgleichnis" wär übrigens bei vielen Themen sinnvoll (auch da, wos gesellschaftlich nicht akzeptiert ist ...)<br /><br />Das Tanzschul-Werbe-Video ist ja furchtbar. Wo treibst du sowas nur immer auf? Robert Wachingernoreply@blogger.com